von Philipp Sonntag | Schriftsteller
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KE (Künstliche Emotion)

Weltweit wird versucht, moderne, brauchbar vernünftige Verfahren zu entwickeln, wie KI (Künstliche Intelligenz). Damit kann man versuchen, "logisch vernünftige Lebewesen" auf einem Computer zu simulieren. Für die Zukunft wäre wünschenswert, durch eine KE eine Art "emotional einfühlsame" Lebewesen zu simulieren, die die Emotionen aufnehmen und Umgestalten können. Eine Forderung ist "natürlich", dass sie für einen Menschen ansprechend und angenehm sein sollten.

Aber können solche Verfahren schlussendlich zivilisiert sein und wirken? Das ist umstritten. Eine begrenzte Weiterentwicklung von KI zu einer Vorstufe von KE geschieht bereits, mit Einbeziehung von Emotionen als Input für Zwecke der Wirtschaft, etwa gezieltere Werbung. Wünschenswert könnte eine Weiterentwicklung zu KE für Gestaltung von Emotion, auch für besseren Umgang mit der Emotion des Menschen. Eine berühmte Vorstufe von KE war das therapeutische Programm "Eliza" von Joe Weizenbaum.

Bisher erhöht der Mensch mit KI, oft verschreckt aus Verzweiflung in seiner Vorstufe von Zivilisation, weiter seine Zerstörungsgefahren. Doch ersehnt er dabei auch Formen friedlicher, emotional gepflegter Gestaltung. KI ist teils gut, teils schlecht. Es erhöht als ein Werkzeug laufend Steuerbarkeit und Störbarkeit. Kommerziell wird KI häufig Ökonomen und Manager übertreffen, sozial jedoch oft ungeahnte Schäden anrichten. Auf militärischem Gebiet kann jedoch der Einsatz von KI die Eskalationsrisiken gigantisch verschärfen. Und die Freiheiten der Menschen werden eingeschränkt. Dafür hat China elektronische, sensorbestückte Überwachungsmethoden entwickelt. In den Händen einer stumpfsinnigen Polizei wird die Bevölkerung enormem Stress ausgesetzt. Doku hierzu zeigte arte im Fernsehprogramm (am 20. 8. 2024, ab 20:15 Uhr: "Was China der Welt nicht zeigt – Total Trust"), genau dieses von Staat erwünschte Totale Vertrauen wird durch solche emotional ungeschickten Methoden allmählich zerstört.

Worauf es ankommen wird, sind Programme die schon im Ansatz für den Menschen hilfreich anstatt einschränkend sein könne – und gesellschaftspolitisch in diese Richtung gesteuert werden. 2024 wird so etwas in vielen Ländern versucht, auch in China: "Artificial General Intelligence" (AGI) und "Strong AI" mit Einbeziehung von Themen wie "Empfindungsvermögen, Bewusstsein, Selbstbewusstsein".

"Praktische Philosophen" sollten fordern: "KE möge niemand einschüchtern, sondern jedes Lebewesen aufbauen." Manche Philosophische Informatiker ahnen beim Programmieren: schon KI, dann KE könnten womöglich innere Widersprüche der programmierten Vernunft und Emotion aufdecken. Da sie nicht mit einem Kurzschluss (wie Durchbrennen von Sicherungen; Panik eines Gemütes) reagieren, könnten sie womöglich Unheil systematischer als der Mensch abwenden. Denn natürliche Vernunft kann erfahrungsgemäß mit unvernünftigen Widersprüchen "leben", zumindest vorübergehend.

@ Philipp Sonntag 2024
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