von Philipp Sonntag | Schriftsteller
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Tierquälerei


Copyright by Sonny Sonntag (sonnyart@freenet.de)

Millionen von Menschen missbrauchter Tiere leiden ungeheuerlich. Diese Verbrechen gehen über satirisch kafkaeske Darstellungen weit hinaus, dazu ist es zu ernst. Typisch kafkaesk sind jedoch die Verhaltensweisen der verantwortlichen Menschen. Spontan könnte eine nüchtern wissenschaftliche Darstellung naheliegen – aber nein, das würde das Kafkaeske verfehlen. Angemessen könnte eine vergabe des Bundesverflixtkreuzes sein, siehe
http://www.edel-terroristen.de/bundesverflixtkreuz.html

Dort beginnt eine Kurzgeschichte über einen Brüsseler Bürokraten so:

Als das Tor sich bewegte, war ein kurzes Klicken kaum hörbar. Im Halbdunkel lag alles in zartem Grau, die Bäume warfen lange Schatten. Ernst-Friedrich, seines Zeichens der Agraradministrator, Herr Oberrat Detlefshorst, verließ die amtliche Wirkungsstätte …
Und bald muss er genau das erdulden, was er per Vorschrift vielen Tieren angetan hatte – es tut deutlich weh, so wird er auf das Bundesverflixtkreuz vorbereitet.

Ich zitiere in Form einer Kurzfassung in enger Anlehnung an eine Anzeige der Tierversuchsgegner:
„Sie werden verbrannt, verbrüht, vergiftet, erdrosselt, ertränkt, erstickt, eingefroren und wieder aufgetaut … Affen werden rauschgiftsüchtig gemacht, mit Stromstößen traktiert oder radioaktiv bestrahlt. Jungen katzen werden die Augenlieder zugenäht und die Nervenbahnen im Rückenmark durchtrennt …", die Liste der Grausamkeiten geht noch viel weiter. Das trifft vor allem auf Laborversuche zu, wobei die „Freiheit von Forschung und Lehre" Vorrang hat gegenüber dem Tierschutz. Lobbyisten wirken auf Parlamentarier ein, so wurde verhindert, dass Tierschutz ins Grundgesetz kommt, wodurch eine Klage erschwert wird. Auch die „Novellierung der Tier’schutz’gesetzes ist nur eine Farce, denn nach wie vor schützt dieses Gesetz nicht die Opfer, sondern die Täter. Seine zahlreichen Ausnahmeregelungen öffnen dem Verbrechen an unseren Mitgeschöpfen Tür und Tor – vor allem in der industriellen Massentierhaltung und bei Tierversuchen."

Ein typisches Beispiel für Gewohnheitsrecht. Jede Gesellschaft, die ihre eigenen Werte verletzt, ist dabei sich selbst zu schaden und schließlich zu vernichten – historisch immer wieder auf kafkaeske Weise.
 


@ Philipp Sonntag 2024
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